monotony of everyday life

Es ist einer dieser Nächte, in denen ich schlaflos bin. Wach liege und daran denke, was alles passiert ist. Ich erinnere mich an verschiedene Momente. Daran wie ich in der Kirche vorne stehe, ganz aufgeregt, weil mein Spruch gleich vorgelesen wird.
"Siehe ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte und beschütze auf dem Weg, den ich bestimmt habe". Ich weiß, du sitzt oben mit deiner Kamera und fotografierst heimlich, obwohl der Pastor darauf hingewiesen hat keine Fotos zu machen. Ich weiß, dass du dich nicht daran hältst. Du willst es für die Ewigkeit, wie ich da vorne stehe, zittere und gar nicht weiß, was überhaupt passiert. Ich weiß, wie ich mit dir im Garten bin und du sagst: "Und jetzt tu mal so, als hättest du was ganz tolles geschafft!" Ich gucke dich nur schief und fragend an, aber ich tu einfach mal so.
Nun gehe ich in diese Kirche, sehe die roten Rosen vor mir. Mein Blick wandert von den zahllosen Kränzen zu deinem Portrait. Nichts erinnert mehr an diese unbeschwerte Zeit und ich frage mich, ob ich jemals wieder in diese Kirche gehen werde... gehen kann. Ich weiß ,ich stehe da vorn schon viel zu lang, aber es kommt mir vor als wäre das alles nicht real. Als würde ich gleich einfach aufwachen und wieder 13 sein und alles wäre gut.
Ich warte darauf, dass carpet crawlers gespielt wird. Dein letzter Wunsch. Tränen. Ich bemerke, wie die Sonne beginnt bei diesem Lied durch die Kirchenfenster zu scheinen. ich schaue auf und weiß: du bist da. Hast darauf gewartet, dass sie es noch einmal für dich spielen. Als die letzten Töne erklingen, wird es dunkel. Du bist gegangen... Und ich frage mich, wo mein Weg mich hinführt... ohne dich. Aber vielleicht bist du mein Engel, der mich beschützt.


"The crawlers cover the floor in the red ochre corridor
For my second sight of people, they've more lifeblood than before
They're moving in time to a heavy wooden door
Where the needle's eye is winking, closing on the poor
The carpet crawlers heed their callers:
We've got to get in to get out"
-Genesis-

Ich weiß, dass neues Leben entsteht.
Ein Hoffnungsschimmer?

almost_anyone

Habe ich mich nun entschieden? Entschieden zu fliehen? Schwach zu sein, es zu lassen, aufzugeben? Ich habs nicht gepackt, verzeih mir... Aber ich muss was anderes tun, muss mich auf die Suche machen, auf die Suche nach etwas, das meinem Leben einen Sinn gibt. Ich weiß nicht wie lange es dauert. Aber ich muss einfach losgehen und suchen. Mich suchen, denn ich bin irgendwo auf dem Weg ins Jetzt verloren gegangen.

"This is the end, my only friend, the end
Of our elaborate plans, the end
Of everything that stands, the end
No safety or surprise, the end
I'll never look into your eyes, again"
- The Doors -

almost_anyone

Es ist einer dieser Momente, die ich nie mehr vergessen werde.
Der mir zugleich so sehr an die Nieren geht, mein Herz umklammert und sowieso alle Eingeweide in meinem Körper zum Stillstand drängt.
Innehalten. Ich sitze beim Frühstück. Es beginnt ein Lied aus dem Radio zu dudeln, das mir irgendwie bekannt vorkommt. Ich denke: "Ach wie schön, ich will ans Meer." Und lehne mich an dich. In diesem Moment fragst du: "Weißt du woher das ist?" Plötzlich bekommt mein Herz einen Knacks. Ja... natürlich weiß ich das. Ich werde es immer wissen, nie vergessen. Ich beginne so bitterlich zu weinen... aus Trauer und Wut und ganz vielen Gefühlen, die sich in dem einen Moment einschleichen, dass ich nicht weiß, was ich machen soll.
Diese Momente werden noch so oft kommen.
Ich frage mich wie man etwas verarbeitet. Denkt man darüber nach? Redet man darüber? Kann man das überhaupt aktiv tun? Oder passiert da was mit einem? Wie genau funktioniert dieses Verarbeiten eigentlich?

"Ertrage des Lebens Übel mit Standhaftigkeit
und bedenke, dass irdischer Kummer nicht ewig währt."
ich ertrage und bedenke...
almost_anyone